Laut der aktuellen Allianz Trade Studie steht die Weltwirtschaft vor einer besorgniserregenden Entwicklung: Die Unternehmensinsolvenzen werden im Jahr 2024 voraussichtlich um 11 % steigen, ein noch stärkerer Anstieg als zuvor prognostiziert. Diese Entwicklung setzt sich 2025 mit einem erwarteten weiteren Zuwachs von 2 % fort. Gründe für diese drastische Zunahme sind die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen, darunter eine schwache Nachfrage, geopolitische Unsicherheiten und ungleiche Finanzierungsmöglichkeiten. Viele Unternehmen kämpfen zudem mit den finanziellen Nachwirkungen der Pandemie und der Energiekrise, was die Insolvenzanfälligkeit erhöht.
Besonders betroffen sind Länder, die einen Großteil des weltweiten BIP ausmachen. So wird für einige europäische Länder, darunter Deutschland, Frankreich und Italien, ein zweistelliges Wachstum der Insolvenzen erwartet. In Deutschland wird ein Anstieg der Insolvenzen um 25 % im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert. Die Sektoren Bauwesen, Einzelhandel und Dienstleistungen verzeichnen dabei die höchsten Zuwächse, was eine große Bedrohung für die Beschäftigungslage darstellt. In Europa und Nordamerika könnten bis 2025 über zwei Millionen Arbeitsplätze gefährdet sein.
Der Bericht sieht in der weltweiten Großinsolvenzentwicklung einen alarmierenden Trend: Westeuropa weist die höchste Rate an Großinsolvenzen auf, was erheblichen Druck auf den Arbeitsmarkt und die betroffenen Branchen ausübt. Eine Entlastung könnte durch eine allmähliche Lockerung der Geldpolitik erzielt werden, da niedrigere Kreditkosten und verbesserte Rentabilität den Unternehmen mehr finanzielle Stabilität bieten. Doch trotz dieser möglichen Erleichterung bleiben die strukturellen Herausforderungen, insbesondere im grünen Wandel und in der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, bestehen. Eine Stabilisierung auf hohem Niveau ist erst für das Jahr 2026 in Sicht.
Hier finden Sie das vollständige Allianz Trade Studie | Insolvenz Update Q3/2024