Eine zentrale Herausforderung des deutschen Mittelstands stellt die Sicherstellung der kurz-, mittel- und langfristigen Finanzierung der unternehmerischen Tätigkeit dar. Im Nachgang der globalen Finanzkrise sehen sich mittelständische Unternehmen regelmäßig mit einer restriktiven Vorgehensweise der Banken bei der Gewährung von Krediten konfrontiert. Die Gründe für die gebremste Praxis der Kreditvergabe sind hierbei eng mit der „Achillesferse des deutschen Mittelstandes“ verbunden: der historisch dünnen Eigenkapitaldecke, welche ein schlechtes Rating zur Folge hat.

Auch ist die Finanzierung mittelständischer Unternehmen in Restrukturierungs- und Sanierungsfällen eine in der Praxis besonders bedeutsame Problematik, deren erfolgreiche Realisierung von höchster Bedeutung für den Erhalt des Unternehmens ist.

Hierbei bieten Entwicklungen in der Unternehmensfinanzierung Möglichkeiten die Finanzierungsstruktur mittelständischer Unternehmen umzustellen und die Finanzierung sicherzustellen. So werden mittlerweile zahlreiche neue Finanzierungsprodukte von privaten Investoren, Banken und Sparkassen sowie öffentlichen Fördereinrichtungen angeboten.

Diese neuen, alternativen Finanzierungsinstrumente können die übliche Fremdfinanzierung über Bankkredite ergänzen und einen Beitrag dazu leisen die Eigenkapitalbasis mittelständischer Unternehmen zu stärken.

Unser bewährter Beratungsansatz

Aufbauend auf unserer langjährigen Erfahrung bieten wir einen umfassenden Beratungsansatz rund um Themen der Mittelstandsfinanzierung an. Hierbei verfolgen wir stets einen integrativen Ansatz, bei welchem wir neben dem ursächlichen Finanzierungsbedarf sowohl bilanzielle als auch steuerliche Auswirkungen berücksichtigen und diese im Rahmen eines übergreifenden Optimierungsansatzes in unseren Prozess integrieren.

Unsere Experten aus den Bereichen Finanzierung, Steuerrecht und Kapitalmarktrecht bieten unseren Mandanten eine vollumfängliche, aktive Beratung. Unser bestehendes Netzwerk fußt auf zahlreichen erfolgreich umgesetzten Projekten und umfasst namhafte (Emissions-)Banken, Restrukturierungs- und Sanierungsberater sowie spezialisierte Rechtsanwälte.

Schwerpunkt unserer Tätigkeit ist ferner die Durchführung anlassbezogener Financial und Tax Due Diligence im Vorfeld einer anstehenden Finanzierung.

Wir begleiten unsere Mandanten unter Zugrundelegung eines risikoorientierten Ansatzes bei der laufenden Überwachung der gegenwärtigen Finanzierungssituation, der Optimierung der Finanzierung oder einer Umfinanzierung, sowie auch Mandanten im Rahmen projektbezogener Herausforderungen vollumfänglich.

Finanzierungsanlässe

Die Beweggründe, wieso ein Unternehmen über die Außenfinanzierung Kapital beschaffen möchte, können unterschiedlicher Natur sein. Die nachfolgenden Finanzierungsanlässe berücksichtigen Unternehmensphasen, wirtschaftliche Situationen, Gesellschafterstrukturen, Finanzierungsvolumen und Kontrollmöglichkeiten.

Venture Capital ist jener Teil der Beteiligungsfinanzierung, der sich auf frühere Unternehmensphasen mit einer Minderheitsgesellschafterstellung konzentriert. Der Begriff Venture-Capital stammt ursprünglich aus dem deutschen Sprachraum und kann mit Wagniskapital oder Risikokapital ins Deutsche übersetzt werden. Oftmals wird synonym auch einfach die Abkürzung VC verwendet. Die Übersetzung ins Deutsche deutet auch schon an, dass VC eine Investment-Form darstellt, bei der für den Investor ein gewisses Risiko besteht. Ein Beispiel kann sein, dass das eingebrachte Kapital sich nicht vermehrt oder gar gänzlich verloren geht. Die Investition von Venture-Capital kann in verschiedenen Stufen der Unternehmensentwicklung eingebracht werden. Hier wird von den sogenannten Stages (Stufen) gesprochen. Die erste und wagnisreichste Stufe ist die Seed-Finanzierung, welche stattfinden, wenn sich das Startup noch in der Seed Stage befindet und der VC Seed Stage Capital investiert.

Um mögliche Kapitallücken zur Gründung eines Unternehmens zu schließen kann auf Seed Capital zurückgegriffen werden. Seed Capital soll das Gründerteam dazu befähigen die Idee, trotz hoher anfänglicher Kosten für die Gründung einer Gesellschaft, Büroausstattung und Personal überhaupt umzusetzen. Seed Capital wird beispielsweise von Business Angels angeboten, die neben der Finanzierung auch ihre Expertisen zur Verfügung stellen. Bei Erreichung des Break-Even Points geht diese Finanzierungsphase in die Early Stage über, woraufhin sich ebenfalls das Investorenumfeld verändert. Dieser Übergang bildet die Grundlage für eine Anschubfinanzierung durch Venture Capital Investoren in der kommenden Wachstumsphase.

Eine Frühphasenfinanzierung wird in der Regel dafür genutzt, um den Rollout der Produktion bzw. der Vermarktung eines Unternehmens vorbereiten zu können. Ziel dieser Stufe ist es die gesamten internen Strukturen des Unternehmens auf einen Wachstumskurs vorzubereiten. Dazu gehören sämtliche Wertschöpfungsaktivitäten und Geschäftsprozesse.

Im Anschluss dieser vorbereitenden Maßnahmen befindet sich das Unternehmen in einem Stadium, ab dem Venture Capital eingesetzt werden kann. Venture Capital (dt. Wagniskapital) ist meistens vollhaftendes Eigenkapital, welches als Beteiligungskapital, Unternehmen nach Abschluss der Gründungsphase zur Verfügung gestellt wird.

Wachstumskapital wird durch ausgewählte Investoren zur Verfügung gestellt und soll bereits etablierte Unternehmen fördern. Dies gelingt beispielsweise durch die Investition in das Vertriebsnetz und in die Erweiterung der Produktions- und Logistikkapazitäten. Dadurch können schrittweise Marktanteile ausgebaut werden. Voraussetzung zur Bereitstellung von Wachstumskapital ist meist, dass sich das Unternehmen in der Reifephase befindet und grundlegende Prozesse bereits erfolgreich implementiert wurden.

Die Veräußerung von Gesellschaftsanteilen unter dem Grenzwert von 50% wird als Minderheitsbeteiligung bezeichnet. Hintergrund einer derartigen Transaktion ist häufig die Aufnahme von Wachstumskapital, wodurch die nächsten strategischen Schritte des Unternehmens vollendet werden können. Es ist sinnvoll die Investorenansprache davon abhängig zu machen, ob ein Minderheits- oder ein Mehrheitsanteil veräußert werden möchte. Aufgrund der individuellen Beteiligungsphilosophien ergeben sich hierbei unterschiedliche Investorengruppen. Aufgrund verschiedener Beteiligungsphilosophien ist es sinnvoll in dieser Situation einen anderen Kreis von Investoren anzusprechen, als bei der Absicht die Mehrheit der Anteile zu veräußern.

Anstehende Veränderungen im Gesellschafterkreis können die zukünftige Entwicklung des Unternehmens einschränken. Die Übergabe eines Unternehmens an die nächste Generation, der Rückzug eines Gesellschafters oder die personelle Verstärkung der Gesellschafter sind Entwicklungen, auf die frühzeitig reagiert werden sollte. Die Unternehmensnachfolge könnte beispielsweise durch einen internen Management-Buy-out (MBO) oder einen externen Management-Buy-in (MBI) gesichert werden. Bei einem MBO werden die Geschäftsführer zu Gesellschaftern und übernehmen die Anteile des bisherigen Eigentümers. Bei einem MBI werden die Unternehmensanteile durch ein extern bestelltes Management übernommen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit das Unternehmen an einen externen Investor wie beispielsweise eine Private Equity Gesellschaft zu veräußern. Derartige Finanzierungsanlässe erfordern meist die Übernahme von mehr als 50% der Anteile und werden als Mehrheitsbeteiligungen bezeichnet. In ihrer Komplexität unterscheiden sie sich stark von einer Minderheitsbeteiligung, weshalb bei Unternehmensnachfolgen und Buy-outs ein anderer Investorentyp infrage kommen sollte.

Mezzanine Kapital ist bilanziell direkt dem Eigenkapital zurechenbar, vollhaftend und in Höhe der Anteile auch stimmberechtigt. In Bezug auf die Rangstellung und die Besicherung weist diese Finanzierungsform allerdings Fremdkapitaleigenschaften auf. Aufgrund dieser Eigenschaften wird diese Form als hybride Finanzierung bezeichnet. Es gibt verschiedene Varianten des Mezzanine Kapitals, wie z.B. die Aufnahme eines stillen Gesellschafters, nachrangige Darlehen oder Genussscheine und Anleihen. Grundsätzlich eignet sich Mezzanine Kapital zur Realisierung von Management-Buyouts (MBO), Projektfinanzierungen, M&A-Aktivitäten oder Wachstumszielen. In der Gründungsphase ist Mezzanine Kapital aufgrund hoher Anforderungen und Transaktionskosten nur bedingt geeignet.

Private Debt: Um Kreditfinanzierungen ohne eine Bank zu realisieren kann auf eine sog. Private Debt Finanzierung zurückgegriffen werden. Diese Form der Finanzierung stößt derzeit insbesondere im Mittelstand auf großen Zuspruch, sodass die Zahl spezialisierter Fonds für diese Finanzierung derzeit stark zunimmt. Hierbei wird eine Fremdfinanzierung über institutionelle Investoren außerhalb des Kapitalmarktes bereitgestellt. Eine der bekanntesten Formen ist das sogenannte Direct Lending, wobei Tranchen von bis zu 150 Mio. EUR direkt dem nachfragenden Unternehmen als Fremdkapital von einzelnen Fonds oder kleineren Gruppen zur Verfügung gestellt werden. Eine weitere, weniger genutzte Form der Private Debt Finanzierung ist das Syndicated Lending. Durch den Zusammenschluss mehrerer Kapitalgeber können hierbei größere Volumina abgewickelt werden. Die operative Führung der Finanzpartner erfolgt in vielen Fällen durch ein Kreditinstitut.

Für wirtschaftlich angeschlagene (engl. distressed) oder bereits insolvente Unternehmen hat sich eine eigene Investorenkategorie herausgebildet. Diese sind spezialisiert auf die Begleitung der Gesellschafter in einer wirtschaftlichen Krise und schaffen Möglichkeiten diese abzuwenden. Dies kann beispielsweise durch den Ankauf von Darlehensforderungen (Debt-to-Equity Swap), den vollständigen Erwerb des Unternehmens mit und ohne Insolvenzplan oder der Hereingabe von Eigenkapital zur Ablösung kritischer Verbindlichkeiten bewältigt werden. Diese Investoren bieten darüber hinaus Kompetenzen in der Verhandlungsführung mit Banken bzw. anderen Gläubigern des Unternehmens, der Optimierung der Unternehmensfinanzierung bis hin zur Abwicklung.

Finanzierungslösungen

Kredit oder Leasing? Schuldschein oder Unternehmensanleihe? Oder wäre vielleicht doch ein Förderdarlehen die beste Finanzierunglösung? Unternehmer, die für ihr Geschäft Kapital benötigen, haben die Qual der Wahl. Die Finanzierungs-Steckbriefe geben Antworten auf die wichtigsten Fragen: Worum handelt es sich und wie funktioniert das Instrument? Welches sind die Vor- und Nachteile? Für wen und für welchen Zweck ist das Instrument besonders geeignet?

Bankkredit bezeichnet eine bilaterale Vereinbarung zur Bereitstellung von Kapital zwischen der Bank als Gläubiger und dem Unternehmen als Schuldner. Finanzierungen des Umlaufvermögens werden als kurzfristige Betriebsmittelkredite auf laufenden Konten dargestellt. Varianten können sein:

  • Kontokorrentkredit: dient zur Finanzierung des Umlaufvermögens.
  • Avale, Akkreditive: Die Bank stellt als Bürge ihre Kreditwürdigkeit zur Verfügung und/oder sichert Handelsgeschäfte ab.

Darlehen werden für mittel- bis langfristige Finanzierungszwecke ausgereicht. Sie werden – meist sachbesichert – für Investitionen, zur Finanzierung von Immobilien und Produktionsmittel sowie zur Wachstums-, Akquisitions- und Ersatzfinanzierung eingesetzt. Zinsen können fest oder variabel bei unterschiedlichen Laufzeiten vereinbart werden:

  • Annuitätendarlehen: gleichbleibender Raten, Zins- und Tilgungsanteil.
  • Tilgungsdarlehen: gleichbleibender Tilgungsbetrag zzgl. Zinsen auf Restsaldo.
  • Festdarlehen: Zinszahlung während der Laufzeit; Tilgung des gesamten Kreditbetrages am Ende der Laufzeit.

Förderdarlehen und teils auch Zuschüsse werden von Förderbanken des Bundes (KfW) und der Länder wie z. B. die NRW.BANK, LfA Förderbank Bayern, L-Bank usw. oder auch durch die Europäische Investitionsbank vergeben.

Es gibt eine große Zahl von Programmen mit unterschiedlichsten Förderzielen und Konditionen. Besonders günstige Förderprogramme gibt es für Investitionen in Innovationen und umweltfreundliche Technologien sowie Unternehmensgründungen. Über das European Recovery Program (ERP) vergibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) z.B. Innovationskredite auch als Nachrangdarlehen. Diese können dem Eigenkapital zugerechnet werden, sodass Kreditlinien und Rating nicht beeinträchtigt werden.

Beantragt werden diese Darlehen immer über Banken. Diese beraten bei der Auswahl des optimalen Förderprogramms und unterstützen bei der Antragstellung.

Vorteile sind:

  • in der Regel günstige Zinsen.
  • Laufzeiten von bis zu 20 Jahren.
  • lange Zinsfestschreibung und damit eine sichere Kalkulationsbasis.
  • anfängliche Tilgungsfreijahre sind möglich.

Leasing ist ein attraktives Finanzprodukt zur revolvierenden Investitionsfinanzierung von Wirtschaftsgütern. Man unterscheidet grob zwischen zwei Varianten:

  • Finanzierungsleasing: Investitionsrisiko und spätere Kaufmöglichkeit beim Leasingnehmer.
  • Operatives Leasing: Leasinggeber trägt das volle Investitionsrisiko, Raten werden als Aufwand vom Leasingnehmer abgerechnet und das Objekt in der Regel nach Vertragsende zurückgegeben.

Das Leasing von Wirtschaftsgütern bietet viele Vorteile:

  • Das Eigenkapital und somit die Kreditlinie wird geschont.
  • Der Kreditspielraum erweitert sich durch erhöhte Sicherheitenwerte.
  • Steueraufwendungen können über den Aufwand optimiert werden.
  • Die Liquidität wird geschont.
  • Investitionsgüter sind stets auf dem neuesten technischen Stand.
  • Planungssicherheit dank fester Leasingraten, die im Idealfall pay as you earn oder pay per use gestaltet sind.
  • Bilanzneutralität: Mit der richtigen Gestaltung bleibt das Leasinggut für den Leasingnehmer „off balance“.

Bei der Gestaltung der Leasingverträge genießen Geber und Nehmer viel Flexibilität. So können Laufzeiten und Restwerte weitestgehend individuell vereinbart werden.

Strukturierte Finanzierungen bestehen aus komplexen, maßgeschneiderten Lösungen, die Unternehmen z. B. bei Akquisitions- oder Projektfinanzierungen in Anspruch nehmen (ab 20 Millionen Euro aufwärts).

Meist werden die Finanzierungen syndiziert, d. h. in Konsortien gebündelt: Die Kredite werden von mehreren Kreditinstituten unter der Leitung eines Konsortialführers gewährt.

Durch Syndizierung können Unternehmen Fremdkapital für einen bestimmten Zweck durch Zusagen mehrerer Investoren zu einheitlichen Bedingungen erhalten. Wesentlicher Vorteil für den Kreditnehmer ist das höhere Volumen, welches in einem Paket anstatt einer Serie von bilateralen Krediten generiert werden kann. Ein syndizierter Kredit ist für Unternehmen oft leichter und flexibler in der Abwicklung, da der Konsortialführer als zentraler Ansprechpartner für alle während der Vertragslaufzeit auftretenden Belange zur Verfügung steht. Das zahlt sich gerade bei komplexen Vorhaben aus: das Arrangement kann leichter an veränderte Bedingungen angepasst werden, bietet jedoch gleichzeitig eine hohe Finanzierungssicherheit mit Kreditlaufzeiten von 3 bis 5 Jahren. Oft kann damit auch unterschiedlichen Rechtserfordernissen oder dem Einsatz verschiedener Währungen Rechnung getragen werden.

Die Kreditgeber können Risiken auf mehrere Schultern verteilen und bessere Möglichkeiten zur Verbriefung schaffen. Der Konsortialkredit ist oft der erste Schritt in Richtung Kapitalmarkt.

Schuldscheindarlehen werden als alternatives Kapitalmarktprodukt zur Refinanzierung oder Diversifizierung der Fremdkapital-Position eingesetzt. Wie der Name sagt, handelt es sich beim Schuldschein um ein Darlehen, das bilateral mit Investoren vereinbart wird.

Die Struktur – wie z. B. wie Laufzeit, Verzinsung oder Rückzahlungsmodalitäten – ist im Vertrag frei verhandelbar. Dabei unterliegt der Schuldschein als Darlehen keiner marktnahen Bewertung. Schuldscheindarlehen werden derzeit mit einem Volumen ab 20 Millionen Euro und mit Laufzeiten von typischerweise 3 bis 10 Jahren begeben. Durch eine schlanke Dokumentation handelt es sich um einen effizienten Transaktionsprozess, der in der Regel nur 8 bis 10 Wochen dauert.

Unternehmen erweitern häufig mit Schuldscheindarlehen ihre Investorenbasis. Ein externes Rating und aufwendige Berichtspflichten sind dabei nicht erforderlich. Durch die hohe Vertraulichkeit sind Schuldscheindarlehen besonders für familien- und inhabergeführte Unternehmen interessant.

Unternehmen finanzieren sich über eine Anleihe, indem sie Gelder am Fremdkapitalmarkt aufnehmen. Dabei überlassen Investoren dem Unternehmen einen festen Betrag. Als Gegenleistung erhalten die Investoren Zinszahlungen während der Laufzeit und die Rückzahlung des Betrags am Ende der Laufzeit. Anleihen zählen aufgrund ihres schuldrechtlichen Charakters zum Fremdkapital und werden in der Regel mit einem Volumen zwischen 150 und 500 Millionen Euro begeben.

Sie können grob nach Ratingstufen in „Investment Grade“, „High Yield Anleihen“ und „nicht geratete Anleihen“ klassifiziert werden. Die Begebung einer Anleihe dauert etwa 6 bis 8 Wochen. Anleihen werden als Wertpapiere an der Börse gehandelt und verschaffen dem Emittenten dadurch Visibilität am Fremdkapitalmarkt. Als liquides, handelbares Instrument dienen sie der Optimierung der Fälligkeitsstruktur und erweitern die Investorenbasis.

Allerdings sind Anleihen mit höheren Kosten als der Schuldschein oder der Kredit verbunden. Sie eignen sich so vor allem für Unternehmen mit einem größeren Finanzierungsbedarf, die bereits emissionsfähig sind, d. h. die umfangreichen Dokumentations- und Berichtspflichten sowie regulatorische Anforderungen erfüllen können.

Die Verbriefung von Handelsforderungen über „Asset Backed Commercial Paper Programme“ (ABCP) ist eine seit vielen Jahren etablierte Form der Finanzierung von Forderungsportfolien über den Kapitalmarkt und damit eine Alternative zum klassischen Factoring oder zur Forfaitierung.

Wie beim Factoring veräußert das Unternehmen im Rahmen einer Verbriefungstransaktion fortlaufend offene Forderungen. An die Stelle des Factoring-Unternehmens tritt bei einer Verbriefung eine eigens für die Transaktion gegründete Zweckgesellschaft (SPV = Special Purpose Vehicel). Das SPV selbst refinanziert sich über die Begebung von kurzlaufenden extern gerateten Wertpapieren („ABCP“), die bei Investoren platziert werden.

Zusätzlich stellt die arrangierende Bank dem SPV eine Kreditlinie zur Verfügung, über die die Refinanzierung des SPVs unabhängig vom Kapitalmarkt sichergestellt ist. Somit werden die Vorteile des Factorings und des Kapitalmarktes miteinander kombiniert.

Im Rahmen einer Verbriefungstransaktion können europäische und globale Forderungsportfolios eines Unternehmens im Rahmen einer Transaktion finanziert werden. Neben attraktiven Refinanzierungskonditionen ist die Verbriefung zudem ein Instrument zum Working Capital Management.

Hybride Finanzierungen werden für spezielle unternehmerische Situationen insbesondere zur Stärkung des Eigenkapitals genutzt. Sie sind daher meist komplex strukturiert und langfristig ausgerichtet. Hybride Finanzierungen besitzen nach IFRS Eigenkapitalcharakter, sind aber nicht so teuer wie echtes Eigenkapital. Beispiele sind stille Beteiligungen, Nachrangkapital (auch Mezzanine genannt), Genussrechte, Wandel- und Optionsanleihen.

Hybride werden in der Regel von bereits gerateten Unternehmen genutzt, die kein Eigenkapital – z. B. über eine Kapitalerhöhung – aufnehmen wollen. Sie eröffnen mehr Spielraum auf der Passivseite der Bilanz und erlauben auch die Risikostruktur eines Unternehmens zu verbessern. Durch die nachrangige Besicherung, die Einstufung als haftendes Kapital sowie durch steuerliche und gesellschaftsrechtliche Vorteile kann hybrides Kapital für Unternehmen in Wachstums- und Akquisitionssituationen oder unter Rating-Druck eine interessante Alternative zu reinem Fremdkapital darstellen.

Unter „Equity-Produkten“ versteht man in der Finanzwelt Wertpapiere, mit denen ein Unternehmen Kapital über den Kapitalmarkt einwirbt. Banken stehen den Unternehmen dabei zur Seite und begleiten sie bei den angestrebten Transaktionen am Kapitalmarkt, also der Emission von Aktien und aktienbasierten Finanzierungsinstrumenten.

Zu den wesentlichen Transaktionsformen gehören u. a. der Börsengang, die Platzierung von Primär- (neue Aktien) oder Sekundäraktien (bestehende Aktien) am Kapitalmarkt, die Durchführung von Bezugsrechts-Kapitalerhöhungen und Aktienrückkäufen sowie die Begebung von Wandel- und Umtauschanleihen oder Übernahmeangebote durch Aktientausch (Tender Offer).

Die Leistungen der Bank sind dabei oft komplex: Bei einem Börsengang (IPO = Initial Public Offering) umfassen sie beispielsweise die Beratung und Vorbereitung des Börsengangs sowie die praktische Durchführung, also die Vermarktung, Preisfindung, Strukturierung und Syndizierung sowie Platzierung durch die Equity-Vertriebseinheiten einer Bank.

Unsere Leistungen im Bereich der Mittelstandsfinanzierung

  • Financial & Tax Due Diligence
  • Bilanz-, Liquiditäts- und Steueroptimierung mittels geeigneter Finanzierungsinstrumente
  • Vorbereitung und Begleitung von Bank- und Investorengesprächen
  • Benchmarking
  • Implementierung, Ausbau oder Optimierung des Management Reporting & Performance Controlling
  • Prüfung der Kapitalmarktfähigkeit („Exit-/IPO-Readiness“)
  • Vorbereitung und Begleitung beim Börsengang IPO
  • Strukturierung von Mezzaninekapital
  • Begleitung und Gestaltung von Private Equity-/ Venture Capital-Beteiligungen
  • Unterstützung bei Beantragung Fördermittel

  • Erstellung der Anleihe-Konzeption (einschl. „Debt-Story“/ Vermarktungskonzept)
  • Auswahl und Koordination des Börsenplatzes
  • Prüfung der Emissions-/Kapitalmarktfähigkeit
  • Vorbereitung und Begleitung von Investorengesprächen
  • Investoren- / Analystenansprache
  • Begleitung des Rating-Prozesses
  • Überwachung möglicher Covenants
  • Abwicklung Rückzahlung bzw. Folgefinanzierung

  • Beratung bilanzpolitischer Maßnahmen
  • Kreditmediation
  • Rating aus Sicht der Banken sowie DATEV-Rating
  • Bilanz- und Liquiditätsoptimierung mittels geeigneter Finanzierungsinstrumente